IL DOLCE CONFORTO

Als hätte man die delikaten Goldorna­mente eines barocken Prunksaals in Mu­sik gegossen, so hell schimmernd, fein ziseliert und berückend schön klingt das Salterio. Seine Blütezeit erlebte dieses prachtvolle Hackbrett des Barock im Ita­lien des 18. Jahrhunderts.


«Il dolce conforto« («der sanften Trost») nannte man dieses wundersam-melan­cho­lisch klingende Musikinstrument damals. Begehrt bei Adel und Kirche gleichermassen, schrieben berühmte Komponisten wie Antonio Vivaldi und Niccolò Jommelli eigene Stücke dafür, und doch geriet es bald wieder in Ver­gessenheit.


Die junge österreichische Musikerin und Musikwissenschaftlerin Franziska Fleisch­anderl hat dieses besondere In­strument, das sie nicht nur spielt son­dern auch erforscht, in den vergangenen Jahren mit grosser Leidenschaft wie­der­belebt und ihm eine grandiose Renais­san­ce beschert. Sie spielt auf einem Sal­terio aus dem Jahr 1725, das für sie per­sönlich restauriert worden ist.


Gemeinsam mit der Cellistin Carla Rovi­ro­sa, dem Organisten Andrea Buccarella und mit der Sopranistin Miriam Feuersin­ger – dem Ensemble Il Dolce Conforto – bringt Fleischanderl ein Programm zarter, virtuoser Werke des italienischen Rokoko ins Schloss, denen ein faszinierender, beinahe überweltlicher Zauber entströmt.

Montag, 10. Juni

KONZERT
20.00 Uhr,  60 Minuten

TICKETS

INTERPRETEN

Franziska Fleischanderl (Salterio und Leitung), Miriam Feuersinger (Sopran), Carla Rovirosa (Violoncello), Andrea Buccarella (Orgel)


HIER
gibt es einen Videoausschnitt aus dem Programm «Il dolce conforto». 

WERKE

Domenico Merola
(† 1771)
LEZZIONE SECONDA
 - VAU. (Larghetto)
 - Et egressus est filia Sion (Allegro)
 - ZAIN. (Lento)
 - Recordata est Jerusalem (Larghetto-Allegro)

Nicola Antonio Porpora
(1686 –1768)
FUGE V IN G MOLL

Domenico Merola
(† 1771)
LEZZIONE SECONDA
 - HETH. Peccatum peccavit Jerusalem (Largo)
 - TETH. (Aria)
 - Ipsa autem gemens (Recitativo)
 - Sordes ejus in pedibus (Allegro)
 - Vide Domine (Recitativo)
 - Jerusalem convertere

Anonimo
(18. Jahrhundert)
DREI KONZERTE aus dem Psalteriumbuch der Klosterfrau Maira Constantina Voglerin

Francesco Paolo Supriano
(1678 – 1753)
TOCCATA PRIMA UND TOCCATA DECIMA FÜR VIOLONCELLO SOLO

Anonimo (1781)
LAMENTAZIONE SECONDA PER IL GIOVEDI SANTO LA SERA
 - Introduzione (Allegro)
 - Lamed. Matribus suis dixerunt
 - Mem. Cui comparabo te
 - Nun.(Largo giusto)
 - Prophetae tui viderunt
 - Samech. (Andante)
 - Plauserunt super te manibus (Recitativo)
 - Jerusalem convertere (Larghetto con Salterio sempre sonante)