IL DOLCE CONFORTO
Als hätte man die delikaten Goldornamente eines barocken Prunksaals in Musik gegossen, so hell schimmernd, fein ziseliert und berückend schön klingt das Salterio. Seine Blütezeit erlebte dieses prachtvolle Hackbrett des Barock im Italien des 18. Jahrhunderts.
«Il dolce conforto« («der sanften Trost») nannte man dieses wundersam-melancholisch klingende Musikinstrument damals. Begehrt bei Adel und Kirche gleichermassen, schrieben berühmte Komponisten wie Antonio Vivaldi und Niccolò Jommelli eigene Stücke dafür, und doch geriet es bald wieder in Vergessenheit.
Die junge österreichische Musikerin und Musikwissenschaftlerin Franziska Fleischanderl hat dieses besondere Instrument, das sie nicht nur spielt sondern auch erforscht, in den vergangenen Jahren mit grosser Leidenschaft wiederbelebt und ihm eine grandiose Renaissance beschert. Sie spielt auf einem Salterio aus dem Jahr 1725, das für sie persönlich restauriert worden ist.
Gemeinsam mit der Cellistin Carla Rovirosa, dem Organisten Andrea Buccarella und mit der Sopranistin Miriam Feuersinger – dem Ensemble Il Dolce Conforto – bringt Fleischanderl ein Programm zarter, virtuoser Werke des italienischen Rokoko ins Schloss, denen ein faszinierender, beinahe überweltlicher Zauber entströmt.
INTERPRETEN
Franziska Fleischanderl (Salterio und Leitung), Miriam Feuersinger (Sopran), Carla Rovirosa (Violoncello), Andrea Buccarella (Orgel)
HIER gibt es einen Videoausschnitt aus dem Programm «Il dolce conforto».
WERKE
Domenico Merola
(† 1771)
LEZZIONE SECONDA
- VAU. (Larghetto)
- Et egressus est filia Sion (Allegro)
- ZAIN. (Lento)
- Recordata est Jerusalem (Larghetto-Allegro)
Nicola Antonio Porpora
(1686 –1768)
FUGE V IN G MOLL
Domenico Merola
(† 1771)
LEZZIONE SECONDA
- HETH. Peccatum peccavit Jerusalem (Largo)
- TETH. (Aria)
- Ipsa autem gemens (Recitativo)
- Sordes ejus in pedibus (Allegro)
- Vide Domine (Recitativo)
- Jerusalem convertere
Anonimo
(18. Jahrhundert)
DREI KONZERTE aus dem Psalteriumbuch der Klosterfrau Maira Constantina Voglerin
Francesco Paolo Supriano
(1678 – 1753)
TOCCATA PRIMA UND TOCCATA DECIMA FÜR VIOLONCELLO SOLO
Anonimo (1781)
LAMENTAZIONE SECONDA PER IL GIOVEDI SANTO LA SERA
- Introduzione (Allegro)
- Lamed. Matribus suis dixerunt
- Mem. Cui comparabo te
- Nun.(Largo giusto)
- Prophetae tui viderunt
- Samech. (Andante)
- Plauserunt super te manibus (Recitativo)
- Jerusalem convertere (Larghetto con Salterio sempre sonante)