Der goldene Westen
Gold in allen Facetten bringt die vier jungen Musikerinnen des Kubus Quartetts gemeinsam mit der Sopranistin Sarah Maria Sun am Pfingstsamstag ins Schloss. Da ist das Gold, das man im Mund trägt, wenn man möglicherweise das langweilige, allabendliche Zähneputzen zu oft ausgelassen hat: Dass auch Mundhygiene musikalisch sein kann, zeigt die Komponistin Manuela Kerer mit IMPOS II, ihrem neuen Werk für vier Musiker und elektrische Zahnbürsten.
Vom Tschechen Antonín Dvorák hingegen stammen die Melodien, die vielen Filmkomponisten jahrzehntelang als Inspiration für die Musik ihrer Westernfilme dienten. Und obwohl der Komponist enttäuscht war, dass sich bei seiner Ankunft in Amerika der Traum vom Goldenen Westen als Illusion erwies, so klingt Dvorráks «Amerikanisches Quartett», verfasst während eines Sommeraufenthaltes im mittleren Westen der USA, für uns dennoch nach der Weite der Prärie – und dem Traum von diesem Ort der Sehnsucht, an dem alles besser ist.
Zwischen goldener Natur und inniger Sehnsucht bewegen sich das Kubus Quartett und Sarah Maria Sun aber auch im «Gletscherquartett» von Manuela Kerer und im melancholischen Klagen von Schuberts berühmtem Lied der Mignon «Nur wer die Sehnsucht kennt» in der Bearbeitung für Sopran und Streichquartett von Aribert Reimann.
INTERPRETEN
Sarah Maria Sun (Sopran)
Kubus Quartett
Ola Sendecki (Violine), Ruth Gierten (Violine), Liese Mészár (Viola), Trude Mészár (Violoncello)
WERKE
Rolf Riehm (*1937)
ES WAR
Manuela Kerer
(*1980)
IMPOS II
Uraufführung für vier Musiker mit zehn elektrischen Zahnbürsten und elektronischer Verstärkung
Auftragswerk der Schlossmediale Werdenberg
Jean-Luc Darbellay
(*1946)
CHANT D’ADIEUX
Franz Schubert
(1797 – 1828)
LIED DER MIGNON «NUR WER DIE SEHNSUCHT KENNT»
aus: 4 Gesänge aus «Wilhelm Meister», op. 62 D 877
Manuela Kerer
GLETSCHERQUARTETT
für Streichquartett
Antonín Dvorák
(*1841 – 1904)
STREICHQUARTETT F-DUR OP. 96, GENANNT
DAS «AMERIKANISCHE QUARTETT»
Manuela Kerer
METAMORPHOSEN
für Sopran und Streichquartett