Au cœur de la forêt
Wild und kontemplativ, dissonant und melodiös, zutiefst mittelalterlich und dann wieder ganz und gar zeitgenössisch – die Klänge und Töne, die das Quatuor Sonneurs alten bretonischen Instrumenten entlockt, sind unvergleichlich. Berauscht vom Unbekannten, Unbeschreiblichen, fühlt man sich als Zuhörer bald in die dunkelste Vergangenheit, bald in die fernste Zukunft katapultiert.
Bereits 2007 habe er beschlossen, sein Instrument, den Dudelsack, von seinen traditionellen Wurzeln zu befreien und eigene Musik dafür zu komponieren, sagt der bretonische Dudelsackvirtuose Erwan Keravec. 2016 ging er mit der Gründung des Quatuor Sonneurs, einem Ensemble aus Dudelsack und den drei bretonischen Instrumente Bombarde und Trélombarde (zwei Holzblasinstrumente) und Biniou kozh (ebenfalls eine Sackpfeife) noch einen Schritt weiter. Drei internationale, zeitgenössische Komponisten erschufen Werke für vier uralte Instrumente – das Ergebnis: unerhört und einzigartig.
AU COEUR DE LA FORÊT ist aber nicht nur dem diesjährigen Instrument im Fokus gewidmet, sondern auch der Auftragskomposition der Schlossmediale: Eine Art «verspäteter musikalischer Kreuzweg zu Pfingsten» sei die «Arie No.20/58 for Bagpipe Solo», schreibt der Komponist Heiner Goebbels über sein neuestes, knapp 15-minütiges Werk, geschrieben für Erwan Keravec und seinen Dudelsack, in dem er auch Motive aus Johann Sebastian Bachs Johannes-Passion verarbeitet hat.
Montag, 21. Mai
KONZERT
20.00 Uhr, 70 Minuten
INTERPRETEN
Erwan Keravec (Dudelsack)
Guénolé Keravec (Trélombarde)
Erwan Hamon (Bombarde)
Mickaël Cozien (Biniou)
→ BIOGRAFIEN
PROGRAMM
Heiner Goebbels (*1952)
ARIE NO.20/58 FOR BAGPIPE SOLO (2018)
Auftragswerk der Schlossmediale
Wolfgang Mitterer (*1958)
RUN (2015)
Susumu Yoshida (*1947)
ODE FUNÈBRE À TRISTAN (2016)
Samuel Sighicelli (*1972)
SPAS (2016)
Erwan Keravec (*1974)
SANS TITRE PROVISOIRE (2016)